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Channel: Kommentare zu: Eigentlich wollte er zum CLICKBAITING nichts mehr sagen. Doch dann schrieb er DAS
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Von: Philipp Süßmann (@OneRealSweetMan)

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Letztlich sind das aber glorifizierte Anzeigenblättchen. Gut, ok, wem’s Spaß macht. But don’t call it journalism.
GQ & Co haben sich auch nie als was anderes präsentiert. CHIP verprellt mit seiner neuen Strategie aber seine Stammleserschaft und verrät damit seinen Markenkern. Wenn man ein Technikmagazin macht, dann sollte man sich darauf konzentrieren, das beste, kompetenteste Technikmagazin zu sein. Und Ende. Dieser Wahn, die eierlegende Wollmilchsau zu werden, die für jeden Nutzer ansprechend ist, ist schlicht und ergreifend fatal. Höher, schneller, weiter!
Sowas wird von überehrgeizigen Verlagsschef angefeuert, die zu 99% selbst niemals redaktionell tätig waren, sondern von der BWL-Schiene kommen. Und nur in Zahlen denken, bei denen es immer noch höher geht. Und dabei oft nur oberflächliche Zahlen, wie eben Like-Anzahl im Auge haben.

Ich glaube auch fest daran, dass es am Schluss Marken sind, die bestehen. Wer sich von diesem 24Newsstream-Bullshit abhängig macht und nur noch nach Facebook-Algorithmen optimiert, liefert sich ihnen damit gleichzeitig ans Messer, bzw. macht sich zu deren Sklaven. Eine Änderung im Algorithmus, den du null unter Kontrolle hast, und der Schaden kann katastrophal sein. Wer aber über loyale Anhänger verfügt, die aktiv folgen, hat deutlich mehr Kontrolle über sein Publikum. Weil er weiß, dass es ihm notfalls auch folgt, wenn der Weg erschwert wird. Und nicht nur, weil es so einfach und gefällig ist.

Die Schlinge zieht sich zu und ich bin mir sicher: Viele Redaktionen, die es heute noch gibt, werden in fünf bis zehn Jahren nicht mehr existieren. Übrig bleiben werden die, einzigartig sind und für etwas stehen. Und nicht die, die alles machen wie die anderen. Die News-Filterung wird immer raffinierter, immer sortierter, immer zugeschnittener. Im AllgemeinBlaBla im Porno- und Heftig-Stil wird da bald kein Staat mehr zu machen sein. Weil sich niemand aktiv für diesen Content entscheidet. Leute liken vielleicht jetzt noch dutzende von Sites auf Facebook. Aber wie viele Snapchat/Whatsapp-Kanäle abonnieren sie, oder was auch immer der nächste große Newsaggregator ist? Da wird unterm Strich immer deutlicher gesiebt.

Beispiel Radio: Über Jahrzehnte hat Radio in Deutschland per Formatbeschallung sich in die totale inhaltliche Austauschbarkeit manövriert. Heute wird sich bei den Sendern gewundert, warum Radio als Medium völlig bedeutungslos geworden ist. Weil es nichts bietet, was man nicht überall anders auch kriegt.


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